08.03.08, 11:38
Der Informant des Bundesnachrichtendienstes in der Liechtensteiner Steueraffäre bangt um sein Leben. Er ist nach FOCUS-Informationen von Australien nach Europa zurückgekehrt und hat Nachforderungen gestellt.
ddp Die Berliner Zentrale des Bundesnachrichtendienstes Heinrich Kieber meldete sich mehrfach per E-mail und am Telefon bei seinem Agentenführer. Er warf dem BND vor: „Ihr gefährdet mein Leben.“ Dem Auslandsgeheimdienst war es nicht gelungen, die Identität des Informanten zu schützen. Kieber verlangte verängstigt eine neue Identität vom BND, um damit eventuell in Südamerika unterzutauchen. Der Geheimdienst lehnte vorerst ab.
Das liechtensteinische Staatsoberhaupt, Erbprinz Alois, will unterdessen der Bundesregierung entgegenkommen. Nach FOCUS-Informationen will Liechtenstein sich bereit erklären, auch Stiftungseinkünfte von Deutschen zu besteuern. Die Steuer soll anonym aber vollständig an den hiesigen Fiskus abgeführt werden. Insgesamt kalkulieren die Finanzverwalter des Fürstentums mit einem jährlichen Überweisungsvolumen zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro. Die Liechtensteiner hegen die Hoffnung, sie könnten mit dieser Offerte das international umstrittene Stiftungsmodell retten.
Zudem hat die Fürstenfamilie laut FOCUS-Recherchen Angst um ihr Vermögen vor allem in Deutschland. Die Bank LGT unterhält unter anderem Filialen in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München. Die Liechtensteiner befürchten, der deutsche Staat könnte diese Werte im Wege der Vermögensabschöpfung beschlagnahmen. stj
0 reacties:
Een reactie posten