(mdr) 22 april 2009
Die UBS hat in grösserem Masse Geschäfte mit deutschen Steuerflüchtlingen betrieben, als bisher vermutet. Allein in Liechtenstein soll die Bank 36 000 Stiftungen von deutschen Kunden betreut haben. Inzwischen soll die UBS unter dem Druck deutscher Ermittlungen Konten aus Liechtenstein abgezogen haben.
Anfang 2008 habe die UBS für deutsche Kunden 36 000 Stiftungen betreut, die in Liechtenstein angesiedelt waren. Weitere 14 000 Stiftungen betreute die Grossbank in anderen Steueroasen. Das berichtet «Frontal21», das deutsche Nachrichtenmagazin des ZDF, in der Sendung von Dienstagabend. Es stützt sich dabei auf ein vertrauliches Papier der UBS-Vermögensverwaltung, das ihm Mitarbeiter der Bank zugespielt hatten.
Deutsche Konten von Liechtenstein nach Fernost abgezogen
Diese Anzahl Stiftungen übersteige das bisher angenommene Ausmass an schwarzem deutschen Vermögen im Ausland und damit auch der Steuerhinterziehung, zitiert «Frontal21» einen Steuerfahnder. Bisher sind deutsche Ermittlungsdienste von einem Total von 70 000 Stiftungen in Liechtenstein ausgegangen, die meisten davon von deutschen Anlegern. Die Stiftungen in Liechtenstein sind nun aber unter Druck geraten, nachdem die Staatsanwaltschaft Bochum mehrere davon entdeckt hat. Deshalb seien mittlerweile viele Konten deutscher UBS-Kunden nach Singapur und Hongkong verschoben worden sein, so die UBS-Informanten von «Frontal21».
Die UBS ist damit nicht nur in den USA ins Visier der Justiz geraten. Auch die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt gegen die Schweizer Grossbank und ihre deutsche Niederlassung wegen Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung. Deshalb ziehen auch deutsche Kunden ihr Geld ab. Es würde nun eine regelrechte Jagd auf Kunden der UBS stattfinden, zitiert «Frontal21» einen Banker. So lade beispielsweise die Credit Suisse diese Woche deutsche Kunden zu diskreten Treffen mit Schweizer Bankberatern ein.
Nur noch beschränkter Service für Steuerflüchtlinge
Inzwischen gibt es Anzeichen, dass die UBS bei Steuerflüchtlingen aus EU-Ländern vorsichtiger wird. Diese würden in Zukunft nur noch einen beschränkten Service erhalten, schreibt die «SonntagsZeitung». So würden Bankberater diese Kunden beispielsweise nicht mehr im Ausland besuchen. Stiftungen wolle die UBS nur noch für deklarierte Gelder anbieten.
Die betroffenen Banken UBS und Credit Suisse waren bisher für eine Stellungnahme gegenüber 20 Minuten Online nicht erreichbar.
zaterdag 23 mei 2009
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